Düngen nach der Messmethode im Frühjahr in Problem- und Sanierungsgebieten
Bei einigen Kulturen (Abb. 9) ist auf Schlägen über 10 a die Düngung nach der Messmethode vorgeschrieben. Dies bedeutet eine repräsentative Bodenprobenahme möglichst nahe zum Düngetermin, den Abzug des N-Vorrats bei der Düngeberechnung sowie die Düngung spätestens 2 Wochen nach dem Vorliegen des Messergebnisses (sonst ist eine erneute Probenahme nötig).
Zu Mais ist eine späte Nmin-Messung ab dem 4- Blatt-Stadium vorgeschrieben.
Die Messmethode ist in Problem- und Sanierungsgebieten auf Schlägen |
|
zu |
Mais, Kartoffeln, Tabak, Hopfen |
nach |
Kartoffeln |
Vorfrüchten mit N-reichen Ernteresten |
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mehr als zweijährigem Wechselgrünland |
|
mehrjähriger Stilllegung |
|
auf |
Flächen mit mehrjähriger organischer Düngung und über 1,4 GV/ha LF |
Abb. 9: Messmethode, Kulturen
Ein Schlag oder eine Bewirtschaftungseinheit ist eine zusammenhängende Fläche eines Bewirtschafters, die einheitlich bewirtschaftet wird und mit einer Kulturart bestellt ist.
Die Messergebnisse können bei Schlägen, die räumlich nicht zusammenhängen, übertragen werden, wenn gleiche Standorteigenschaften und Bewirtschaftungsverhältnisse vorliegen. Nach der SchALVO müssen dabei für mindestens 50 % der jeweiligen Schläge Messergebnisse vorliegen (Abb. 10).
Das Landratsamt Calw, Abteilung Landwirtschaft und Naturschutz, stellt die Geräte zur Bodenprobenahme bereit. Es besteht auch die Möglichkeit, die Proben durch einen Lohnunternehmer ziehen zu lassen. Nähere Auskünfte erhalten Sie beim Landratsamt Calw unter Telefon-Nr. 07051 160-964.
N-Düngung im Frühjahr
Die Stickstoffdüngung im Frühjahr ist so zu gestalten, dass die Auswaschung möglichst vermieden wird (Abb. 11).
Abb. 11: N-Düngung im Frühjahr in Problem- und Sanierungsgebieten
Maisflächen dürfen frühestens ab 1. . März mit Flüssig- oder Festmist gedüngt werden. Zu Mais sind für die erste Stickstoffgabe langsam wirkende Dünger zu verwenden. Zulässig ist entweder eine Düngung mit Wirtschaftsdünger vor/ zur Saat oder eine Unterfußdüngung zur Saat (Abb. 12).
Abb. 12: N-Düngung zu Mais in Problem- und Sanierungsgebieten
Zu allen ackerbaulichen Kulturen außer Mais darf die Einzelgabe innerhalb von 3 Wochen auf A-Böden höchstens 50 kg N/ha an schnell wirkenden Düngern betragen, an langsam wirkenden maximal 80 kg N/ha. Auf B-Böden liegen die Höchstmengen bei 80 kg N/ha schnell wirkenden Düngern bzw. 100 kg N/ha langsam wirkenden Düngern.
Späte Sommerungen sind Mais, Kartoffeln (außer Frühkartoffeln), Sojabohnen und sonstige Kulturen mit üblicher Saat oder Pflanzung ab 30. März.
Was sind langsam wirkende Dünger ?
Als langsam wirkende N-haltige Dünger im Sinne der SchALVO gelten Dünger, bei denen Nitrat erst nach Umsetzung aus organisch gebundenem N oder Ammonium-N im Boden gebildet wird. Dazu zählen insbesondere organische Dünger, Ammoniumdünger, Harnstoff, Kalkstickstoff, Ammonium-Nitrat-Harnstoff-Lösung sowie N-stabilisierte N-Dünger mit Nitratanteilen am Gesamt-N-Anteil bis 30 . %. Landwirtschaftliche Komposte und diverse Sekundärrohstoffdünger sind auch langsam wirkende Dünger. Geeignete langsam wirkende Dünger sind in den Abbildungen 13 bis 16 aufgelistet
Abb. 15: Beispiele langsam wirkender mineralischer Mehrnährstoff-Dünger
Düngertyp |
N % |
P 2 O 5 % |
K 2 O % |
MgO % |
Nitrat-N % |
wasserlösl. P 2 O 5 % |
Sonstige Nährstoffe, Handelsnamen |
NPK |
12 |
8 |
17 |
2 |
2,3 |
6 |
Nitrophoska stabil |
5 |
10 |
16 |
- |
- |
5,5 |
AmSupKA + 12 % S |
|
NP |
18 |
46 |
- |
- |
- |
43 |
Diammonphosphat (Kemira + Importe) |
11 |
52 |
- |
- |
- |
49 |
Monoammonphosphat |
|
12 |
54 |
- |
- |
- |
52 |
Kemira - MAP |
Abb. 16: Beispiele langsam wirkender stickstoffhaltiger Mineraldünger
N-Dünger |
chemische Formel |
N-Gehalt % |
N-Form |
Sonstige Nährstoffe |
Schwefels. Ammoniak |
(NH 4 ) 2 SO 4 |
21,0 |
Ammonium |
24 % S |
Ammoniak-Gas |
NH 3 |
82,0 |
Ammoniak |
|
Kalkstickstoff gemahlen |
CaCN 2 |
20,5 |
Calciumcyanamid |
60 % CaO |
Kalkstickstoff geperlt |
CaCN 2 |
20,0 |
Calciumcyanamid |
55 % CaO |
Harnstoff |
CO(NH 2 ) 2 |
46,0 |
Amid |
|
Ammonnitrat-Harnstofflös. |
NH 4 NO 3 +CO(NH 2 ) 2 |
28,0 |
Amid (14 %), Nitrat (7 %) Ammon. (7 %) |
|
Hydro UreaS |
CO(NH 2 ) 2 + NH 4 (SO 4 ) 2 |
38,0 |
Amid (31,4 %), Ammonium (6,6 %) |
7,5 % S |
Piamon 33-S |
(NH4) 2 SO 4 + CO(NH 2 ) 2 |
33,0 |
Amid (23 %), Ammonium (10 %) |
12 % S |
Entec 26 |
NH 4 NO 3 + (NH 4 ) 2 SO 4 |
26,0 |
Ammon. (18,5%), Nitrat (7,5 %), DMPP |
13 % S |
Alzon 47 |
CO(NH 2 ) 2 + (NCNH 2 ) 2 |
47,0 |
Amid (44%), Dicyandiamid (3%) |