Arbeitsbuch Natur und Landschaft für den Schäfer
Die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz wird in Sonntagsreden von allen Seiten oft angemahnt, sie ist in der Praxis noch verbesserungsbedürftig. Mit Schlagworten wie
„Intensive Landwirtschaft = Ökologische Katastrophe"
oder
„denen sind eine paar Kröten wichtiger als die Existenz der Bauernfamilien"
kommt man bestimmt nicht weiter. Beide Seiten müssen mehr voneinander lernen, zuhören, Argumente austauschen und begreifen, daß Naturschutz und Landwirtschaft zusammengehören.
Die Schäferei als Pfleger vorwiegend extensiver Grenzertragsstandort ist von dieser Diskussion besonders betroffen.
Die Autoren dieser Schrift aus Landwirtschafts- und Naturschutzverwaltung haben ein Beispiel guter Zusammenarbeit geliefert.
Der Landesschafzuchtverband sieht sehr wohl Defizite im eigenen Lager bezüglich ökologischer Belange, sei es in der Ausbildung des eigenen Nachwuchses als auch bei den vielen Neueinsteigern im Bereich der Hobby- und Kleinschafhaltungen.
Landnutzungsintensität ist vom Standort abhängig. Deshalb ist die Broschüre ein wertvoller Beitrag, da auf Standortfaktoren und angepasste Nutzungs- und Pflegemaßnahmen eingegangen wird. Die Bedeutung von Pflanzen, auch von „Unkräutern", als Lebensraum und Nahrungsquelle für Kleinlebewesen ist an einigen Beispielen dargestellt. Nicht zuletzt sollten Bauern und Schäfer die Chancen im Bereich der praktischen Landschaftspflege nutzen, denn aufgrund ihrer Tätigkeit im Feld kennen sie den Tatort am besten.
Karl Bauer
(Vorsitzender des Landesschafzuchtverbandes Baden-Württemberg)
Inhalt der „Naturkundefibel"
1 Die Pflanzenwelt des Grünlandes ( E. Wagner )
1.1 Einführung
1.2 Was ist Grünland?
2 Vielfältiges Leben in den Schafweiden - Tiere der Wacholderheiden ( P. Zimmermann )
2.1 Schafweiden als Oasen für seltene Tiere
2.2 Unkraut, Wildkraut oder Nutzkraut - Lästiges Grün oder wichtige Nahrungsgrund-
lage für viele Tierarten
3 Hecken und Feldgehölze ( C. Wieland )
3.1 Einführung
3.2 Pflanzen und ihr Lebensraum in Hecken und Feldgehölzen
3.3 Tiere und ihr Lebensraum in Hecken und Feldgehölzen
3.4 Fachgerechte Heckenpflege
Die Autoren:
Eugen Wagner, Regierungspräsidium Tübingen
Peter Zimmermann , Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspfleg, 76004 Karlsruhe
Christof Wieland , 72108 Rottenburg a.N., Hagenwörtstr. 4