Heute Informationen zu:
- Informationen zu GLÖZ
- Anwendung von Düngemitteln auf Ackerflächen nach der Ernte
- Atlernative zum Glyphosateinsatz in Zwischenfrüchten
- Aussaat von Zwischenfrüchten
- Kalken
- Raps
- Allgemeines
- Zulassung PSM
- Informationen zu IPS+
Entscheidungsbaum Stoffstrombilanz 2023
Entscheidungsbaum Aufzeichnungspflicht 2023
Informationen zu GLÖZ
GLÖZ 5, Information zu Mindestpraktiken
Anwendung von Düngemitteln auf Ackerflächen nach der Ernte
Die Aufbringung von maximal 30kg Ammonium-N oder 60kg Gesamt-N/ha auf Ackerflächen nach der Ernte ist zulässig,
- bis zum Ablauf des 1. Oktober zu Zwischenfrüchten, Winterraps und Feldfutter bei einer Aussaat bis zum Ablauf des 15. September und
- bis zum Ablauf des 1. Oktober zu Wintergerste nach Getreidevorfrucht bei einer Aussaat bis zum Ablauf des 1. Oktober.
Alternative zum Glyphosateinsatz in Zwischenfrüchten
Mulchsaat im kommenden Frühjahr ohne Glyphosat?!
Jetzt nach der Ernte die richtigen Weichen stellen, evtl. mit dem Einsatz von Focus Aktiv oder Fusilade Max in der Zwischenfrucht im
Herbst:
In den Wasserschutzgebieten darf Glyphosat schon seit zwei Jahren nicht mehr angewendet werden. Aus heutiger Sicht endet die Zulassung dieses Wirkstoffes zum Ende des Jahres 2023 und dürfte damit generell nicht mehr zum Einsatz kommen!
Für Senf, Lein und Sonnenblumen haben die beiden Gräsermittel Focus Aktiv und Fusilade Max eine Zulassung. Die zwei Gräsermittel können auch in Zwischenfrucht Mischungen eingesetzt werden, wenn die drei oben genannten Kulturen als Bestandteil enthalten sind. Das heisst, es besteht unter den beschriebenen Voraussetzungen die Möglichkeit, diese beiden Gräsermittel im Herbst einzusetzen.
Bedenken Sie dabei, dass Sie die Ungräser unbedingt benetzen müssen, da die beiden Pflanzenschutzmittel aussschließlich blattaktiv sind. Ideal ist dabei das drei Blatt Stadium.
Gräser wie z.B. Rauhafer in den Zwischenfrucht Mischungen sind natürlich nicht möglich. Unter dem Gesichtspunkt der Resistenzproblematik ist diese Maßnahme nicht auf allen Standorten angeraten. Im Zweifelsfall Beratung anfordern.
WICHTIG:
Bei FAKT II geförderten Begrünungen ist der Einsatz von Herbiziden untersagt!
Aussaat von Zwischenfrüchten
Durch den Anbau von Zwischenfrüchten hat man Einfluss auf:
- Förderung der Bodenfruchtbarkeit und Bodenstruktur
- Fixierung von Nährstoffen
- Schutz vor Bodenerosion bei starken Niederschlägen
- Grundwasserschutz verhindert Verlagerung von Nitrat
- Unterdrückung von Unkräutern und Ungräsern
- Fruchtfolge beachten (keine Kreuzblütler in Rapsfruchtfolgen)
Um einen hohen Feldaufgang bei der Zwischenfrucht zu erzielen, bedarf es einer sorgfältigen Aussaat sowie einer guten Saatbeetbereitung. Ausfallgetreide, Ungräser und Unkräuter sollten vor der Aussaat bekämpft werden, da diese in Konkurrenz zur Zwischenfrucht stehen. Empfehlenswert sind Mischungen mit unterschiedlichen Komponenten, hierdurch werden verschiedene Bodenschichten durchwurzelt und eventuelle Bestandslücken geschlossen.
Bei FAKT - Begrünungsmischung (E.1.2 Code 41) zugelassene Mischungen aussäen und Saatgutbelege/ Sackanhänger aufheben.
Kalken
Nach der Ernte den Kalkzustand des Bodens überprüfen um eine Stoppelkalkung durchzuführen. Hierzu die
Ergebnisse der Grundbodenuntersuchung als Basis verwenden. Durch eine Kalkung verbessert sich die Bodenfruchtbarkeit sowie die
Nährstoffaufnahme und die Wasserspeicherfähigkeit.
Raps
Pflanzenschutz
Herbizide
Mögliche Mittel und Kombinationen gegen Kräuter
Im Vorauflauf: (Clomazonefrei)
• Butisan Gold 2,5 l/ha bis 10 Tage nach der Saat, evtl. Wirkungsminderung bei Storchschnabel, Hirtentäschelkraut,
Klatschmohn, Kornblume und Kamille
• Fuego Top 1,3 l/ha + Tanaris 0,6 l/ha bis 3 Tage nach der Saat (evt. schwäche Storchschnabel)
• Fuego Top mit 1,3 l/ha und später mit Runway oder Fox je nach Begleitkraut nachlegen
• Butisan Kombi 2,5 l auf feuchten Boden nach der Saat,
Nachlegen mit 0,2 l/ha Runway, Runway hat eine Blatt- und Bodenwirkung, daher ist es gut die Kombination aufzuteilen um später
auflaufende Kamille zu bekämpfen
Der Wirkstoff Metazachlor z.B. in Butisan Gold, Fuego Top u.a. wird teilweise als Abbauprodukte im Grundwasser gefunden und steht daher erheblich auf dem Prüfstand insbesondere in Wassersensiblen Gebieten. Kommt der Wirkstoff Metazachlor bei feuchten Bedingungen zum Einsatz, sollte die Wirkstoffmenge nicht über 500 g/ha liegen.
Bei clomazonehaltigen Produkten (Centium 36 CS, Clomazone 360 CS, Colzor Trio, u.a.) die umfangreichen Auflagen beachten. Derzeit ist hier kein Mittel mit dem Wirkstoff in der Empfehlung.
Wichtig ist es, bei Bodenherbiziden auf einen möglichst feuchten Boden bei der Anwendung zu achten!
Bitte beachten: Kyleo oder Starane XL dürfen nicht auf Getreidestoppel vor Winterraps verwendet werden! Auch eine Schädigung von Zwischenfrüchten kann erfolgen, wenn keine ausreichende Wartezeit (diese sollte mehr als zwei - drei Wochen betragen) eingehalten wird oder bei einer zu geringen Bodenbearbeitung oder zu wenig Regen nach der Anwendung. Daher ist im Anschluss eine Zwischenfruchtsaat oft nicht mehr möglich.
Schädlinge
Schnecken sollten immer beachtet werden, daher sofort nach der Saat eine "Schneckenfalle" (Sack oder Brett mit Schneckenkorn) auslegen und täglich kontrollieren. Mit der Schneckenkontrolle auch regelmäßig auf Erdflohschaden kontrollieren (ab dem 3 – 4 Blattstadium) und Gelbschalen aufstellen. Die Schadschwelle im Keimblattstadium des Rapses liegt bei 10 % zerstörter Blattfläche (Assimilationsfläche) bzw. 50 Käfer in 3 Wochen in der Gelbschale. Hier kommt die Schädigung durch die Larven die am Stängel fressen und zum Vegetationskegel vordringen. Dadurch kann es vermehrt zur Auswinterung kommen. Die Gelbschale leicht eingraben damit die Erdflöhe in die Gelbschale "fallen". Erdflöhe reagieren nicht auf gelbe Farben. Im vergangenen Jahr hatten wir große Probleme mit Erdflöhen. Hier waren die Gelbschalen-Fänge ganz wichtig für die Prognose.
IPS+ im Raps
A2.2 Überwachung von Rapsschädlingen mittels Gelbschale
A2.3 Überwachung von Schnecken in Winterraps
A3.2 Bekämpfungsrichtwerte sind bei der Bekämpfung von Rapsschädlingen mit Insektiziden im Herbst und Frühjahr zu
beachten
Weitere Informationen zu den Maßnahmen von IPS+ finden Sie weiter unten.
Allgemeines
Dokumentationen
• Düngebedarfsberechnungen für Stickstoff und Phosphat vor der ersten Düngung 2023,
• bis zum 31. März die Aufsummierung der Düngebedarfsberechungen für Stickstoff und Phosphat aus dem Vorjahr
2022
• Dokumentation aller Düngemaßnahmen, sowohl organische (z.B. Festmist und Gülle) als auch mineralische
Düngungen bis spätestens 2 Tage nach der Düngung
• Spritzen - TÜV alle 3 Jahre
Bei der Kontrolle der Pflanzenschutzspritze unbedingt bei den Düsen prüfen, ob diese auch für 90% Abdriftminderung geeignet sind. Viele Pflanzenschutzmittel haben an Hecken, Gewässer und teilw. auf der gesamten Fläche Auflagen, mit verlustmindernden Düsen zu spritzen.
TÜV: Pflanzenschutzspritze und Granulatstreuer:
Im 3- jährigen Rhythmus müssen die Pflanzenschutzspritze und der Granulatstreuer für das Schneckenkorn auf ihre
Einsatztauglichkeit geprüft werden. Bitte kontrollieren Sie ihre Geräte und handeln dann entsprechend.
Informationen zu IPS+
IP+ - Übersicht der Pflicht-, Wahlmaßnahmen, Stand 05.04.2022
Alle Angaben entsprechen dem aktuellen Kenntnisstand der Verfasser. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für Irrtümer oder Nachteile, die sich aus den Empfehlungen ergeben könnten, wird nicht übernommen.