Infoservice Pflanzenbau und Pflanzenschutz - Ackerbau
Heute Informationen zu:
- Aussaat von Zwischenfrüchten
- Raps
- Newsletter Pflanzenschutzmittelreduktion
- Allgemeines
- Informationen zu IPS+
Allgemeines
Nach den teilweise ergiebigen Niederschlägen vergangener Tage soll es weiterhin wechselhaft bleiben. Vorteilhaft für den bereits
ausgesäten Raps und Zwischenfrucht. Zudem erleichtert es die anstehende Bodenbearbeitung bei der das aufgelaufene Ausfallgetreide,
Ausfallraps, Ungräser und Unkräuter bekämpft werden. Noch ist nicht aller Raps ausgesät, daher heißt es bei den
noch anstehenden Aussaaten Ruhe zu bewahren und nicht zu nass säen. Die Folgen wären weitaus größer als ein um 2-3 Tage
späterer Aussaattermin. Durch die Feuchtigkeit und auch teilweise gröbere Saatbeete profitieren die Schnecken davon, daher Fallen
aufstellen und die Bestände kontrollieren.
Zentrales Versuchsfeld Gäufelden-Tailfingen
Ergebnisse Winterkulturen 2025
Aussaat von Zwischenfrüchten
Durch den Anbau von Zwischenfrüchten hat man Einfluss auf:
- Förderung der Bodenfruchtbarkeit und Bodenstruktur
- Fixierung von Nährstoffen
- Schutz vor Bodenerosion bei starken Niederschlägen
- Grundwasserschutz verhindert Verlagerung von Nitrat
- Unterdrückung von Unkräutern und Ungräsern
- Fruchtfolge beachten (keine Kreuzblütler in Rapsfruchtfolgen)
Um einen hohen Feldaufgang bei der Zwischenfrucht zu erzielen, bedarf es einer sorgfältigen Aussaat sowie einer guten Saatbeetbereitung. Ausfallgetreide, Ungräser und Unkräuter sollten vor der Aussaat bekämpft werden, da diese in Konkurrenz zur Zwischenfrucht stehen. Empfehlenswert sind Mischungen mit unterschiedlichen Komponenten da hierdurch verschiedene Bodenschichten durchwurzelt werden und eventuelle Bestandslücken geschlossen werden.
Bei FAKT - Begrünungsmischung E.1.2 wurde der Aussaattermin bis zum 7. September verlängert.
Raps
Düngung
Raps hat einen hohen Nährstoffbedarf an Kalium, daher eine Grunddüngung mit Phosphor und Kalium je nach
Düngebedarfsberechnung einplanen. Auch Wirtschaftsdünger z.B. Gülle kann im Herbst im Raps sehr gut verwertet werden, hier
Düngeverordnung beachten.
Des Weiteren benötigt Raps wichtige Mikronährstoffe wie Bor, Mangan und Molybdän.
Pflanzenschutz
Herbizide
Mögliche Mittel und Kombinationen gegen Kräuter
Im Vorauflauf: (Clomazonefrei)
- Butisan Gold 2,5 l/ha bis 10 Tage nach der Saat, evtl. Wirkungsminderung bei Storchschnabel, Hirtentäschelkraut, Klatschmohn, Kornblume und Kamille
- Fuego Top 1,3 l/ha + Tanaris 0,6 l/ha bis 3 Tage nach der Saat (evt. schwäche Storchschnabel)
- Fuego Top mit 1,3 l/ha und später mit Runway oder Fox je nach Begleitkraut nachlegen
- Butisan Gold 2,0 l/ha auf feuchten Boden nach der Saat,
Nachlegen mit 0,2 l/ha Runway, Runway hat eine Blatt- und Bodenwirkung, daher ist es gut die Kombination aufzuteilen um später auflaufende Kamille sowie Klatschmohn und Kornblume zu bekämpfen - Butisan Gold 2,0-2,5 l/ha + Stomp Aqua 1,0 l/ha auf feuchten Boden nach der Saat
Erfasst zusätzlich Klatschmohn
Der Wirkstoff Metazachlor z.B. in Butisan Gold, Fuego Top u.a. wird teilweise als Abbauprodukte im Grundwasser gefunden und steht daher erheblich auf dem Prüfstand insbesondere in Wassersensiblen Gebieten. Kommt der Wirkstoff Metazachlor bei feuchten Bedingungen zum Einsatz, sollte die Wirkstoffmenge nicht über 500 g/ha liegen.
Wichtig ist es bei Boden Herbiziden auf einen möglichst feuchten Boden bei der Anwendung zu achten!
Im „späten“ Nachauflauf
Ladiva 0,25 l/ha in BBCH 12-19 bekämpft alle gängigen Samen- und Wurzelunkräuter lediglich bei Ehrenpreis verminderte Wirkung (bei Nachlage mit Propyzamid bspw. Kerb Flo wird dieser erfasst)
Mit Gramizid (Focus Aktiv, Select 240 EC, Fusilade Max) kombinierbar zudem kann noch Bor beigemischt werden.
Keine Tankmischung und Spritzfolge mit Metconazol-haltigen Fungiziden!
Bei hohem Druck
Ladiva 0,25 l/ha in BBCH 12-14 + 0,25 l/ha Belkar in BBCH 16-18 (mind. 2 Wochen später!)
Schädlinge
Schnecken sollten immer beachtet werden, daher sofort nach der Saat eine "Schneckenfalle" (Sack oder Brett mit Schneckenkorn) auslegen und täglich kontrollieren.
Zudem regelmäßig auf Erdflohschaden kontrollieren (ab dem 3 – 4 Blattstadium) und Gelbschalen aufstellen. Die Schadschwelle im Keimblattstadium des Rapses liegt bei 10 % zerstörter Blattfläche (Assimilationsfläche) bzw. 50 Käfer in 3 Wochen in der Gelbschale. Hier kommt die Schädigung durch die Larven die am Stängel fressen und zum Vegetationskegel vordringen. Dadurch kann es vermehrt zur Auswinterung kommen. Die Gelbschale leicht eingraben damit die Erdflöhe in die Gelbschale "fallen". Erdflöhe reagieren nicht auf gelbe Farben.
IPS+ im Raps
A2.2 Überwachung von Rapsschädlingen mittels Gelbschale
A2.3 Überwachung von Schnecken in Winterraps
A3.2 Bekämpfungsrichtwerte sind bei der Bekämpfung von Rapsschädlingen mit Insektiziden im Herbst und Frühjahr zu beachten
Weitere Informationen zu den Maßnahmen von IPS+ finden Sie im Infodienst.
Newsletter Pflanzenschutzmittelreduktion
Den Newsletter des LTZ, der sich u.a. mit dem Thema Spritzwasserkonditionierung befasst, finden Sie hier.
Anwendung von Glyphosat
Informationen zu GLÖZ
Allgemeines
Dokumentationen
• Düngebedarfsberechnungen für Stickstoff und Phosphat vor der ersten Düngung
2024,
• bis zum 31. März die Aufsummierung der Düngebedarfsberechnungen für Stickstoff und
Phosphat aus dem Vorjahr 2024
• Dokumentation aller Düngemaßnahmen, sowohl organische (z.B. Festmist und Gülle) als
auch mineralische Düngungen bis spätestens 14 Tage nach der Düngung
• Spritzen - TÜV alle 3 Jahre
Bei der Kontrolle der Pflanzenschutzspritze unbedingt bei den Düsen prüfen, ob diese auch für 90% Abdriftminderung geeignet sind. Viele Pflanzenschutzmittel haben an Hecken, Gewässer und teilw. auf der gesamten Fläche Auflagen, mit verlustmindernden Düsen zu spritzen.
TÜV: Pflanzenschutzspritze und Granulatstreuer:
Im 3- jährigen Rhythmus müssen die Pflanzenschutzspritze und der Granulatstreuer für das
Schneckenkorn auf ihre Einsatztauglichkeit geprüft werden. Bitte kontrollieren Sie ihre Geräte und handeln dann entsprechend.
Neugeräte prüfen, ob eine TÜV-Plakette vorhanden ist.
Informationen zu IPS+
- IPS+
- Ackerbau: Landesspezifische Vorgaben (Januar 2023) (Reiter "Zusätzliche landesspezifische Vorgaben zum integrierten Pflanzenschutz" öffnen und dann Ackerbau auswählen)
- IP+ - Übersicht der Pflicht-, Wahlmaßnahmen, Stand 05.04.2022
- Ackerbau landesspezifische Vorgaben
Alle Angaben entsprechen dem aktuellen Kenntnisstand der Verfasser. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für Irrtümer oder Nachteile, die sich aus den Empfehlungen ergeben könnten, wird nicht übernommen.